Aktuelle Info See Bahn 18: Fadenalgen
Aktuelle Info See Bahn 18: Fadenalgen
Was steckt hinter diesem Algenmassenaufkommen?
Es handelt sich um Fadenalgen.
Es ist das Zusammenkommen mehrerer Negativfaktoren, die wir nur begrenzt beeinflussen können.
Da keine höheren submersen Pflanzen vorhanden sind, hat die Alge freies Spiel.
Hohes Nährstoffaufkommen in den Teichen in Verbindung mit sich rasch erwärmendem Wasser, zusammen mit dem Lichteinfall machen es der Alge als einfachstem Gewächs möglich, sich explosionsartig zu vermehren.
Nun, bei steigenden Wassertemperaturen produziert sie Sauerstoff, den sie nach außen abgibt und der sich in den feinen Fäden verfängt und sie auftreiben lässt.
Rätsel gelöst. Lösung?
Wir haben in der vergangenen Woche einen Großteil dieser auftreibenden Algen entfernt und für zwei Tage am Ufer abgelegt.
Warum ufernah ablegen?
In den Algenfäden befinden sich unzählige Kleinorganismen, Kleinkrebse, Egel, Molchlarven, Molche, Libellenlarven …. Diesen geben wir die Möglichkeit den Weg zurück ins Wasser zu finden. Molchlarven, Libellenlarven und Molche wurden direkt ins Wasser zurückbefördert.
Würden wir die Algen im Wasser belassen, würde Folgendes passieren:
- Bei der Zersetzung der auftreibenden Algen wird in kürzester Zeit der im Wasser gelöste Sauerstoff verbraucht und so die „guten“ Prozesse, bis hin zu aneroben Verhältnissen eingeschränkt.
- Biomasse, die entnommen wird, hilft dem See gesünder zu werden.
- Belassen wir die auftreibenden Algen im Wasser, werden die gebundenen Nährstoffe, bei der Zersetzung wieder freigesetzt und das Karussell der Nährstoffüberlastung dreht sich immer schneller. Insofern müssen die Algen von Zeit zu Zeit entfernt werden.
Ergänzende Maßnahme:
Es wurden insgesamt 21 Ballen Seerosen aus einem Kooperationsprojekt im See verbaut. Einerseits um eine Oberflächenbeschattung und damit die Erwärmung des Wassers zu reduzieren, andererseits um den Algen an diesen Stellen das Licht zu nehmen.
Warum befinden sich noch Algen im südlichen Teil im Wasser?
Bei näherer Betrachtung wird man feststellen, dass dort unzählige Kaulquappen herumpaddeln. Diese Population möchten wir gerne im Sommer als Frösche im See begrüßen.
Was passiert als Nächstes?
Lemna minor (kleine Wasserlinse) steht bereits in den Startlöchern und wird den See in den kommenden Wochen vollflächig besiedeln. Den Algen wird damit dann auch das nötige Licht entzogen.
Beide werden dann zu gegebener Zeit wieder vom See entfernt.